Wolfgang Hilden

Barfußgänger

Ich erlebe seit meiner Kindheit die Umwelt bewusst mit allen Sinnen. Auf Spaziergängen, Wanderungen und Bergtouren, auf Skiern, im Kajak und im Ultraleichtflugzeug. Dass ich jetzt weitgehend auf Schuhe zu verzichte, ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.

In meinem ehemaligen Beruf als EU-Beamter, in leitender Stellung zuständig für die Sicherheit der Kernenergie, erlebte ich große Befriedigung. Gleichzeitig aber auch eine große Arbeitsbelastung, eine völlig aus dem Ruder gelaufene Work-Life-Balance und viel negativen Stress. Eine Situation, die schließlich in einem Burn-out, begleitet von einem Herzinfarkt gipfelte. Das war vor acht Jahren. Für mich ein tiefer Einschnitt, der zu einer vollständigen Neuorientierung meines Lebens führte, mit weniger Kompromissen, weniger Stress, mehr Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse und einem rundum gesunden Lebensstil.

Wenige Monate nach dem gesundheitlichen Schock entdeckte ich das Barfußlaufen als eine weitere Möglichkeit, sich von gesellschaftlichen Erwartungen und Zwängen zu befreien, etwas Gutes für die Gesundheit zu tun, und gleichzeitig die Umwelt völlig neu zu entdecken. Seit meiner Frühpensionierung vor sechs Jahren lebe ich fast durchgehend ohne Schuhe.

Einsteigern bei ihrem Start ins Barfußgehen zu helfen und die nötigen Informationen und Tipps bereitzustellen, ist mir ein wichtiges Anliegen. Dazu betreibe ich zusammen mir meiner Partnerin Eva einen inzwischen sehr bekannten Barfußblog. Zusätzlich schrieb ich das Buch „Fünf Jahre barfuß“, das beschreibt, wie ich meinen Weg ins Barfußgehen erlebt habe, mitsamt seines Einflusses auf Körper und Geist.

Im Interview werden alle Aspekte näher beleuchtet. Z.B.:

Warum laufen so wenige Menschen barfuß?

Was bedeutetet das für die Gesundheit?

Was bewirkt das Barfußgehen, physisch und psychisch?

Wo liegen die Grenzen?

Vielleicht können wir ja auch irgendwann gemeinsam barfuß wandern gehen. Uschi hat es schon ausprobiert…

Wolfgang Hilden